Wie funktioniert der „Weihnachtsgottesdienst für zuhause“?
Wie feiern wir Weihnachten im Jahr der Krise? Wir haben für euch einen Ablauf für einen kleinen „Weihnachtsgottesdienst für zuhause“ entworfen. Ihr könnt ihn direkt hier auf der Webseite lesen, oder hier herunterladen.
Alles was ihr braucht ist eine Kerze, einen kleinen Teller oder eine Schale und eventuell die Möglichkeit, die Lieder abzuspielen (Handy, Tablet oder Laptop).
Eine Person kann das Vorlesen übernehmen. Texte und Lieder, neben denen ein Audio-Player zu sehen ist, könnt ihr auch direkt hier anhören. Wer den Ablauf lieber ausdrucken möchte, kann ihr hier als PDF herunterladen.
Vorbereitung
[Gebt das Duftöl auf den Teller / in die Schale und stellt es auf die Heizung.]
Einleitung
Wir feiern jetzt gemeinsam Weihnachten. Wir feiern, dass Jesus geboren wurde. Gott wird Mensch, weil er unsere Nähe sucht. Auch in dieser schwierigen Zeit, auch jetzt bei uns zuhause.
[Zündet die Kerze an.]
Gebet
Guter Gott, danke, dass jetzt Weihnachten ist. Danke, dass du vor langer Zeit in unsere Welt gekommen bist. Und danke, dass du auch jetzt hier bei uns bist. Amen.
Lied „Stern über Bethlehem“
Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg,
Führ uns zur Krippe hin, zeig wo sie steht,
Leuchte du uns voran, bis wir dort sind,
Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind.
Stern über Bethlehem, nun bleibst du stehn
Und lässt uns alle das Wunder hier sehn,
Das da geschehen, was niemand gedacht,
Stern über Bethlehem, in dieser Nacht.
Stern über Bethlehem, kehrn wir zurück,
Steht noch dein heller Schein in unserm Blick,
Und was uns froh gemacht, teilen wir aus,
Stern über Bethlehem, schein auch zu Haus!
Die Weihnachtsgeschichte
Damals, zu derselben Zeit, befahl Kaiser Augustus, im ganzen römischen Reich eine Volkszählung durchzuführen. Es war die erste Volkszählung. Sie fand statt, als Quirinius in Syrien regierte. Da machten sich alle auf, um sich in die Steuerlisten eintragen zu lassen – jeder in seine Heimatstadt. Auch Josef ging von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa. Sein Ziel war die Stadt Davids, die Betlehem heißt. Denn er stammte aus dem Königshaus und der Familie Davids. In Betlehem wollte er sich eintragen lassen zusammen mit Maria, seiner Verlobten. Maria war schwanger. Während sie dort waren,kam die Zeit der Geburt. Maria brachte ihren ersten Sohn zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe. Denn sie hatten in der Herberge keinen Platz gefunden.
In der Gegend von Betlehem waren Hirten draußen auf den Feldern. Sie hielten in der Nacht Wache bei ihrer Herde. Auf einmal trat der Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken und bekamen große Angst. Der Engel sagte zu ihnen: »Habt keine Angst! Seht doch: Ich bringe euch eine Freudenbotschaft. Im ganzen Volk wird große Freude herrschen. Denn heute ist in der Stadt Davids für euch der Retter geboren worden: Er ist Christus, der Herr. Und dies ist das Zeichen, an dem ihr das alles erkennt: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden. Es ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.« Plötzlich war der Engel umgeben vom ganzen himmlischen Heer der Engel. Die lobten Gott und riefen: »Gottes Herrlichkeit erfüllt die Himmelshöhe! Und sein Friede kommt auf die Erde zu den Menschen, denen er sich in Liebe zuwendet!«
Da sagten die Hirten zueinander: »Kommt, wir gehen nach Betlehem und sehen uns die Geschichte an, die uns der Herr gerade erklärt hat!« Die Hirten liefen hin, so schnell sie konnten. Sie fanden Maria und Josef und das neugeborene Kind, das in der Futterkrippe lag. Als sie das sahen, erzählten sie, was ihnen der Engel über dieses Kind gesagt hatte. Alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen die Hirten berichteten. Aber Maria prägte sich alle ihre Worte gut ein und dachte viel darüber nach. Die Hirten kehrten wieder zurück. Sie priesen und lobten Gott für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles genau so, wie es ihnen der Engel gesagt hatte.
Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“
Stille Nacht, heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
nur das traute, hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
schlaf in himmlischer Ruh,
schlaf in himmlischer Ruh!
Stille Nacht, heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht,
durch der Engel Halleluja
tönt es laut von ferne und nah:
Christ, der Retter, ist da!
Christ, der Retter, ist da!
Stille Nacht, heilige Nacht!
Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund,
da uns schlägt die rettende Stund,
Christ, in deiner Geburt!
Christ, in deiner Geburt!
Gedanken zu Weihnachten
Hast du auch manchmal Angst im Dunkeln? Bei meiner kleinen Tochter ist das so. Wenn sie abends in ihrem Bett liegt und wir zum Abschluss des Tages miteinander gebetet haben, muss ich anschließend immer die Tür ein wenig offen und das Licht im Flur anlassen. Auch der Rollladen vor dem Fenster darf nicht bis unten geschlossen sein. Wenn ich es zu dunkel mache, fängt sie vor Angst an zu weinen.
Wahrscheinlich ist das ganz normal. Den meisten Kindern dürfte es ähnlich gehen. Und selbst viele Erwachsene mögen keine totale Finsternis, sondern sind froh über ein bisschen Licht in der Nacht. Zum Glück haben wir heute ja Glühbirnen, Taschenlampen, LED-Strahler und viele andere Lichter.
Aber leider gibt es manchmal auch eine Dunkelheit, die wir nicht mit elektrischem Licht oder Kerzenschein vertreiben können. Das ist die innere Finsternis – die „Nacht des Herzens“. Das kann vieles sein: ein Streit in der Familie, eine schlimme Krankheit, eine zerbrochene Freundschaft oder Beziehung, Ängste und Depressionen. Wenn uns solche Dinge passieren, dann wird es ganz plötzlich dunkel in unserm Leben. Eben noch schien alles freundlich und hell und mit einem Mal wird es finster um uns.
Vielleicht hast du so etwas in den letzten Monaten auch erlebt. Die Corona-Pandemie war ja der dunkle Schatten über dem letzten Jahr. Und vielleicht gehörst auch du zu den vielen Menschen, die jetzt sehnsüchtig darauf warten, dass das sich im neuen Jahr ein Licht am Ende des Tunnels zeigt.
Weihnachten ist ja das Fest der Lichter. Mitten in der dunkelsten Zeit des Jahres zünden wir überall Kerzen und Lichterketten an. Und das hat seinen guten Grund. Denn dieses tausendfache Licht ist ein Zeichen dafür, dass unser Leben nicht dunkel bleiben muss. An Weihnachten feiern wir, dass Jesus geboren ist. Denn mit ihm kommt neue Hoffnung in die Welt. In der Bibel steht über seine Geburt:
Das Volk, das in der Finsternis lebt, sieht ein großes Licht; hell strahlt es auf über denen, die ohne Hoffnung sind. Denn uns ist ein Kind geboren! Ein Sohn ist uns geschenkt! Er wird die Herrschaft übernehmen. Man nennt ihn »Wunderbarer Ratgeber«, »Starker Gott«, »Ewiger Vater«, »Friedensfürst«.
Jesaja 9,1.5
Das heißt: Wo es vorher dunkel war, strahlt jetzt ein helles Licht. Und wo vorher Finsternis geherrscht hat, gibt es jetzt neue Hoffnung.
Aber warum eigentlich? Was ist so besonders diesem Kind? Und wieso gibt seine Geburt bis heute Millionen Menschen Hoffnung?
Das Einzigartige ist: Jesus ist Gott. Er ist der, der die Berge, die Meere, alle Tiere und Pflanzen, die Sterne und das Weltall geschaffen hat. Er ist derjenige, der auch dich und mich gemacht hat. Er ist der, der alles in seinen Händen hält. Jesus ist Gott. Und wird ein Mensch.
Ja, tatsächlich. Gott wird Mensch. So verrückt das auch klingen mag: Der allmächtige Gott kommt vom Himmel zu uns herab. Er kommt, um uns aus der Finsternis zu befreien und uns neue Hoffnung zu geben.
Er kann das, weil er der »starke Gott« ist. Er kämpft für mich wenn ich schwach bin. Er ist der »ewige Vater«, der mich auch dann nicht im Stich lässt, wenn ich mich einsam und verlassen fühle. Er ist der »Fürst des Friedens«, der mein Herz ruhig macht wenn ich vor Angst nicht schlafen kann. So ist Jesus das Licht in meiner Finsternis. So macht er es hell in meinem Leben.
Durch Jesus kommt mir Gott näher, als ich es mir je vorstellen konnte. Der unbegreifliche Gott zeigt sich so, dass ich ihn begreifen kann. Und mein Herz fängt an zu verstehen: Gott denkt an mich. Er hat mich nicht vergessen. Er liebt mich! Auch dann, wenn die Umstände nicht danach aussehen und alles finster aussieht.
Egal, wie dunkel es um uns noch werden mag – Jesus ist das Licht. Dass er da ist, ist der eine Grund zur Hoffnung! Darum ist dies die Essenz von Weihnachten: „Christ, der Retter ist da!“
Gebet (Vater Unser)
Lieber Jesus, danke dass du in unsere Welt gekommen bist. Danke, dass du immer für alle Menschen da bist. Auch für uns. Bitte sei jetzt auch bei denen, die heute Abend allein sind. Erfülle ihr Herz und unser Herz mit weihnachtlicher Freude.
Vater unser im Himmel
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
Lied „O du fröhliche“
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere jauchzen dir Ehre:
Freue, freue dich, o Christenheit!